1 Liebe Einwohnerinnen und Einwohner Mit herzlichen Grüssen Donath Oehri, Gemeindevorsteher Im Bereich der Gemeindeverwaltung und insbesondere auch in demjenigen des Gemeinderats bezieht sich Vieles auf kurzfristige Tagesgeschäfte, welche natürlich bewältigt werden müssen. Die stets zunehmende Regulierungsdichte, aber auch die immer komplizierteren Verhältnisse innerhalb unseres Zusammenlebens lassen die Flut an kurzfristigen Tagesgeschäften ständig weiter anschwellen. Die eigentliche Aufgabe des Gemeinderates bestünde jedoch darin, sich auf die langfristigen Ziele und Strategien zu konzentrieren, dies vor allem hinsichtlich der Gemeindeentwicklung und Raumplanung. Heute die richtigen Weichen zu stellen, welche den nachfolgenden Generationen Horizonte und Entwicklungschancen eröffnen, ist der eigentliche Auftrag der Gemeinderatsarbeit. Oft handelt es sich dabei um Projekte, welche dem aktuellen Gemeinderatsgremium gar keine Lorbeeren bescheren, sondern im Gegenteil sogar noch grosse Kritik einbringen können. Ein starkes Rückgrat beweist der Gemeinderat dann, wenn er, statt sich auf mögliche bevorstehende Wahlen zu konzentrieren, Vorhaben im Sinne der langfristigen Entwicklung der Gemeinde mutig umsetzt, auch wenn dies kurzfristig nicht populär scheint. Neben allenfalls fehlendem Mut, kurzfristigem Denken, Schielen nach den nächsten Wahlen sowie Mangel an visionärem Denken, zählen auch genau die vorgängig erwähnten Überhand nehmenden Tagesgeschäfte zu den Ursachen, welche viele Kommunen daran hindern, überhaupt so weit kommen zu lassen, dass sie an langfristigen Zielen und Strategien arbeiten könnten. Wir haben grosses Glück, dass wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder mit Gemeinderatsgremien arbeiten konnten, welche die Zeit und vor allem den Mut aufbrachten, weiter als kurzfristig zu denken. Das ist Knochenarbeit und oft auch Sisyphusarbeit. Schlussendlich zahlt sich diese Standhaftigkeit und dieser Mut jedoch aus. In diesem Sinne kann sich die Entwicklung unserer Gemeinde in den letzten Jahren, heute und in den kommenden Monaten absolut sehen lassen. Exemplarisch dafür soll hier nur die Wirtschaftsentwicklung angeführt werden. In den nächsten Monaten werden verschiedene Gewerbebetriebe in der Ober Au ihre Betriebsstätte errichten; dort werden sich sehr gute Betriebe ansiedeln. Darüber hinaus treiben wir im Gebiet Ganada die raumplanerischen Weiterentwicklung voran, um weiteren, grossflächigeren Gewerbebetrieben Möglichkeiten zu eröffnen. Mit dem b_smart Hotel in Bendern wurde kürzlich ein weiterer Betrieb feierlich eröffnet, der eine Befruchtung, Bereicherung, Aufwertung und Attraktivitätssteigerung für unseren Arbeitsstandort Bendern, aber auch für die ganze Region Unterland und Schaan bedeutet. Anfang des nächsten Jahres wird in unserer Gemeinde nach der Augenklinik Reis mit der Medic Nova bereits die zweite Klinik ihre Tore öffnen. Der Gesundheitsmarkt ist lebensnotwendig, wird nicht wegrationalisiert oder nach China ausgelagert werden, sondern wird mit zunehmender Forschung weiter wachsen. Zwei florierende Banken ergänzen neben vielen anderen erfolgreichen Betrieben unseren attraktiven Branchenmix. Abgesehen von der allgemeinen Attraktivitätssteigerung zeigt sich der Erfolg aber auch in Zahlen. Bereits zum zweiten Mal wurde Gamprin-Bendern nebst Vaduz und Schaan aufgrund guter eigener Steuereinnahmen aus der ersten Verteilungsstufe des Finanzausgleichs ausgeschlossen. Dies kann man als bedauerlich betrachten, allerdings beweist dies eben, dass unsere Gemeinde auf relativ guten eigenen Beinen steht, was schlussendlich erfreulich ist. Wie bereits ausgeführt, ist dies nicht selbstverständlich, weshalb hier den Gemeinderäten der letzten vielen Gemeinderatsmandatsperioden ein grosses Dankeschön und Kompliment gebührt. Sie haben die Grundlagen für diesen Erfolg gesetzt, oft trotz kurzfristiger Kritik. Stillstand bedeutet Rückschritt. Allfälliger Erfolg in 20 oder 50 Jahren etc. fusst auf der Arbeit von heute. In diesem Sinne ist auch der jetzige Gemeinderat aufgerufen, langfristig mutige und nachhaltige Politik zu betreiben, wozu ich nur ermutigen kann. Gerne übergebe ich damit diese Informationsschrift, welche unter anderem beispielhaft aufzeigt, dass die Gemeinde bereits vor vielen Jahren für die damalige Zeit mutige Projekte umgesetzt hat. In den bevorstehenden Sommerferien wünsche ich allen eine schöne und erholsame Zeit sowie das richtige Wetter dazu. Für Letzteres kann ich jedoch nicht (ganz) garantieren.
Informationen der Gemeinde Gamprin-Bendern, Januar – Juni 2016
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